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Motivation

Unterkünfte, die von offizieller Seite für geflüchtete Menschen vorgesehen wurden, sind knapp – das Ergebnis sind problematische Massenunterkünfte oder Obdachlosigkeit.

KommRin ist eine kleine Gruppe von ehrenamtlich aktiven Personen, die seit Sommer 2016 privaten Wohnraum für Refugees durch Spenden finanziell unterstützt. Im Bewusstsein unserer eigenen Privilegien in Deutschland und den damit einhergehenden Möglichkeiten, diese zu nutzen und Spenden zu sammeln, gründeten wir unseren Verein.

Im derzeitigen Asyl- und Aufenthaltsrecht sehen wir staatliche Lücken. Diese können wir zwar nicht schließen, aber im Rahmen unserer Möglichkeiten wollen wir auf die prekären Zustände aufmerksam machen. Massenunterkünfte (Lager) oder Obdachlosigkeit sind keine Alternativen. Beide sind menschenunwürdig und inakzeptabel.
Gerade nach Erfahrungen wie Krieg, Verfolgung und Flucht, brauchen Menschen die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und ein Gefühl von räumlicher Sicherheit zu erfahren. Private Unterbringung erleichtert es Geflüchteten zudem, Kontakte zu knüpfen, Beratungsstellen aufzusuchen, den Behördenmarathon zu überstehen und sich eine eigene Perspektive zu schaffen.

Häufig fehlt jedoch die Finanzierung. Selbst als „anerkannte Flüchtlinge“ kann es Monate dauern, einen Wohnberechtigungsschein zu bekommen. Viele VermieterInnen lehnen geflüchtete Menschen aus rassistischen Gründen oder aufgrund der Erfahrung verzögerter Zahlungen und unrealistischer Sätze des zuständigen Jobcenters ab, weshalb die Wohnungssuche Monate dauern kann.
Andere Menschen, die Bedarf haben, verfügen über einen sensiblen oder ungeklärten Aufenthaltsstatus (Kein Mensch ist illegal!) und erhalten deshalb keinerlei Unterstützung von offizieller Seite.

Eine Reihe von Initiativen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen, die Wohnraum zur Verfügung stellen und Geflüchtete, die temporär oder auf Dauer ein Zimmer oder eine Wohnung suchen, zu vernetzen. Aber nicht alle Privatpersonen können es sich leisten, Unterkünfte kostenfrei zur Verfügung zu stellen und damit staatliche Aufgaben und deren Finanzierung zu übernehmen.

Hier setzt die Arbeit von KommRin an, auch wenn es uns eigentlich gar nicht geben dürfte. Staatliches Versagen macht uns aber zu solidarisch handelnden Akteur*innen innerhalb der Zivilgesellschaft. Wir haben das Ziel, geflüchteten Menschen durch die Verbesserung ihrer Wohnsituation ein selbstbestimmtes Leben in der Migration in Berlin zu ermöglichen. Zu diesem Zweck sammelt KommRin Geldspenden, mit denen privater Wohnraum von Geflüchteten gefördert wird.

Wir streben eine Vernetzung mit anderen Berliner Initiativen und Vereinen an, wollen gemeinsame Bildungsarbeit durchzuführen und an politischen Aktionen teilnehmen. Sämtliche Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, sowie die direkte Unterstützung von geflüchteten Menschen bezwecken die Förderung der Toleranz und Integration, interkulturellen Austausch und die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.